Investoren fliegen jetzt auf Value-Add
Dieser Trend zieht sich sowohl bei Core-Investoren als auch bei „Opportunisten“ durch, schreibt Catella in einer aktuellen Potenzialanalyse für 28 Europäische Immobilienmärkte, bei der die Assetklassen Office und Retail untersucht wurden. Dafür verspricht man sich eine höhere Rendite, die, falls eine Zinswende doch noch eingeleitet werden sollte, weniger stark in Kompression gerät als es bei Core-Immobilien der Fall ist.
So sei, schreibt Catella, im europäischen Vergleich durchschnittlich jede fünfte transaktionierte Immobilie eine Value-Add-Immobilie, die europaweite Quote liegt bei 18,9 Prozent. In Deutschland ist jede zehnte Immobilie als Value-Add klassifiziert. Allerdings dürfte der Anteil im gesamten Non-Core-Segment deutlich höher sein, da es oft keine klare Trennung zwischen Core und Core-Plus gebe. Auch das Marktpotenzial derartiger Immobilien wurde von Catella gemessen - dort gibt etwa Deutschland mit 17,37 Prozent den Spitzenplatz an Frankreich (20,21 Prozent) ab. Der deutsche Markt nimmt nun nach Großbritannien (20,01 Prozent) den dritten Rang ein. Der Grund für den deutschen Rückgang erklärt Catella durch den Manage-to-Core-Ansatz, bei dem Value-Add-Immobilien als gewandelte Core-Immobilien wieder dem Markt zugeführt werden. Die höchsten relativen „Value Add“-Potenziale existieren in Lettland (58 Prozent) und Estland (49,9 Prozent). In Dänemark (5,9 Prozent), Norwegen (7,4 Prozent) und der Niederlande (11,3 Prozent) hingegen finden sich deutlich geringere „Value Add“-Potenziale.
Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella, sagt, dass in den vergangenen Jahren eine deutliche Mutation in der Anlegerschaft zu erkennen sei: „Aus der risikoadjustierten Gemengelage wird dem Werthebel “Asset Management„ deutliche Beachtung geschenkt bei aktuellen Ankäufen.“ Denn diese Value-Adds würden im Falle einer Zinsänderung einen Vorteil darstellen - besonders in wirtschaftlich positiven Zeiten würden sich mit diesen Immobilien signifikante Überrenditen erzielen.