ÖHGB feiert Jubiläum
Der Österreichischer Haus- und Grundbesitzerbund feiert sein 70. Jubiläum. Aus diesem Anlass wurden Forderungen an die Politik im Rahmen eines Pressegespräch gestellt. Präsident des ÖHGB Martin Prunbauer sieht eine Zweiklassengesellschaft innerhalb der Mieter und fordert die Einführung eines marktüblichen Mietzinses für alle Mietverhältnisse.
Das Problem sei, dass es bei Gemeindewohnungen eine relativ geringe Zugangsbedingungen gibt, sagte Prunbauer. 47 Prozent der Gemeindebaubewohner würden mehr verdienen als der Durchschnitt. „Alle sollten einen angemessenen Mietzins zahlen und Bedürftige sollen einen Mietzinsabschlag bekommen“, schlug Prunbauer vor. Man solle Menschen fördern und nicht Mauern. Auch Christian Keuschnigg, Professor an der Universität St. Gallen, schlägt in die gleiche Kerbe. Die Zuteilung von mietergeschützten Wohnungen führe zu einer falschen Umverteilung. Es komme zu Fehlbelegungen und diese führen dazu, dass es eine Frage von Glück und Pech sei, ob man durch eine geförderte Wohnung einen Vorteil beim Realeinkommen lukrieren kann oder nicht. Öffentlich geförderte Wohnungen seien nicht das richtige Instrument für eine Umverteilung von oben nach unten, so der Professor weiter. Vielmehr müsse man für eine gerechte Umverteilung beim Einkommen ansetzten.
Keuschnigg sieht beim Mietmarkt auch keine Marktstörung und somit auch keinen Anlass für Preiseingriffe vonseiten der öffentlichen Hand. Der Marktpreis führe dazu, dass die Verknappung der Wohnfläche nicht permanent werde. „Man muss den Markt nicht fürchten“, sagte Keuschnigg.